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Prof. Dr. Klaus Töpfer erhält 1. Reineccius-Medaille

Querdenker per excellence
Prof. Dr. Klaus TöpferZum Auftakt des Reineccius-Marktes wurde am 08. November 2008 erstmalig die Reineccius-Medaille in Steinheim vergeben. Zum ersten Träger dieser Auszeichnung wurde der frühere Bundesumweltminister und Exekutivdirektor des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen, Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer.

Das Gremium, das sich seit fast einem Jahr mit den Kriterien der Auswahl eines Querdenkers und Pioniers beschäftigt hat, hat mit Prof. Dr. Klaus Töpfer eine der glaubwürdigsten Persönlichkeiten der deutschen Politik geehrt, die sich unermüdlich für das globale Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung stark macht und darin eine Friedens- und Entwicklungspolitik der Zukunft sieht. Ziel dieser Medaille ist es, mit der Veröffentlichung und Auslobung eine Plattform/Basis zu schaffen, die Pioniere und Querdenker auszeichnet und ihre Arbeit würdigt. Diese Medaille erhalten Persönlichkeiten, die mit ihrem Pioniergeist dazu beigetragen haben, die Welt zu verändern bzw. zu verbessern.

Mit der Auszeichnung soll über die Vorbildfunktion des Preisträgers dazu aufgerufen werden, auch heute Pioniergeist zu beweisen und quer zu denken. Insbesondere junge Menschen sollen ermutigt und aufgerüttelt werden, um über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, aktiv und kreativ zu sein und ihren Beitrag für eine bessere Welt zu leisten so wie Prof. Dr. Klaus Töpfer.

In der Laudatio des NRW-Umweltministers Eckhard Uhlenberg würdigte er Prof. Dr. Klaus Töpfer als Ökonom und Umweltschützer zugleich, der sowohl in Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisation gleichermaßen anerkannt ist. Sein großes Ziel war und ist es, die soziale Marktwirtschaft in Deutschland und in Europa zu einer ökologischen Marktwirtschaft weiter zu entwickeln. Das ist, so sagte Uhlenberg, seine Interpretation des berühmten Leitbegriffes „der nachhaltigen Entwicklung", wie er sie uns Umweltpolitikern der Länder und des Bundes einmal im Rahmen einer umweltpolitischen Grundsatzrede vor dem deutschen Bundesrat im Oktober 2006 vorgetragen hat.

Das Politikverständnis von Prof. Dr. Klaus Töpfer steht in Verbindung mit dem christlichen Menschenbild; er bezieht sich auf die biblische Schöpfungsgeschichte, die uns Menschen die Aufgaben gibt, dass wir den Garten Eden bebauen, dass wir ihn aber auch hegen und bewahren sollen. Minister Uhlenberg erläuterte die eindrucksvolle Karriere vom Studium in Münster über Staatssekretär in Rheinland-Pfalz, ersten Bundesumweltminister bis zum Exekutivdirektor des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen mit Sitz in Nairobi. Umweltpolitik ist, so Eckhard Uhlenberg, für Prof. Dr. Klaus Töpfer die Friedens- und Entwicklungspolitik der Zukunft und er wird nicht müde, dieses immer wieder zu betonen. Somit ist er im Geiste der Steinheimer Auszeichnung ein Querdenker und Pionier per excellence. Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer hatte bereits während der UN-Konferenz 1992 maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen, als er sich vehement für die Interessen der Entwicklungsländer einsetzte, die besonders empfindlich gegenüber der Klimaerwärmung sind. „Mit ihrer politischen Karriere hat ein Wandel im Hinblick auf ökologische Fragen stattgefunden" lobte Minister Uhlenberg den Gelehrten.

Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer hat als Ökonom und Umweltschützer früh anerkannt, dass wirtschaftliches Wachstum nur in Verbindung von Ressourcenschonung und umwelttechnologischem Fortschritt möglich ist.

Die Reineccius-Medaille wurde von der Künstlerin Jutta Kistner entworfen und gestaltet und von der Volksbank Bad Driburg-Brakel-Steinheim zu ihrem 125-jährigen Jubiläum gesponsert, um damit ihre Verbundenheit zur Stadt Steinheim und zur Region zu bekunden.

Nach der Übergabe der Medaille und einer dazu gehörigen Urkunde durch Bürgermeister Joachim Franzke setzte Herr Prof. Dr. Klaus Töpfer mit einer starken und komplett frei gehaltenen Rede den ersten Glanzpunkt auf den zweitägigen Markt. Philosophisch, leicht bekömmlich, herrlich direkt, treffsicher, pointiert und mit dem sicheren Gespür für die wichtigen Themen der Zeit bedankte sich der Preisträger für die Auszeichnung und zog zugleich die Zuhörer auf dem Marktplatz in seinen Bann.

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